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ESMA berät über die Regulierung von Krypto-Assets: MiCA, Reverse Solicitation und Klassifizierung

ESMA berät über die Regulierung von Krypto-Assets: MiCA, Reverse Solicitation und Klassifizierung

Dienstag, 6 Februar, 2024

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat einen wichtigen Schritt bei der Regulierung des Krypto-Asset-Marktes gemacht und am 29. Januar 2024 zwei Konsultationspapiere im Rahmen der Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA) veröffentlicht. Diese Papiere befassen sich mit kritischen Aspekten der Regulierungsaufsicht und sollen Klarheit in eine sich entwickelnde digitale Finanzlandschaft bringen. Zum einen geht es um Reverse Solicitation mit dem Titel: Consultation Paper on the Draft Guidelines on Reverse Solicitation under the Markets in Crypto Assets Regulation (MiCA) (Konsultationspapier zum Entwurf der Leitlinien zur umgekehrten Aufforderung im Rahmen der Verordnung über Märkte für Krypto-Assets) und zum anderen um die Klassifizierung von Krypto-Assets als Finanzinstrumente mit dem Titel: Consultation Paper on the Draft Guidelines on the Reverse Solicitation under the Markets in Crypto Assets Regulation (MiCA) (Konsultationspapier zum Entwurf der Leitlinien zu den Bedingungen und Kriterien für die Einstufung von Krypto-Assets als Finanzinstrumente).

 

Reverse Solicitation verstehen

 

Das erste Konsultationspapier befasst sich mit dem Reverse Solicitation, einem Mechanismus, der es Firmen aus Drittländern ermöglicht, Krypto-Assets ausschliesslich auf Initiative des Kunden anzubieten. Die ESMA stellt klar, dass diese Ausnahme eng gefasst und eher als Ausnahme denn als Regel gedacht ist. Es wird unterstrichen, dass Firmen die umgekehrte Aufforderung nicht ausnutzen können, um die MiCA-Vorschriften zu umgehen. Die Konsultation bittet um Beiträge zu Aufsichtspraktiken, um eine Umgehung zu verhindern, und betont die Rolle der ESMA und der nationalen zuständigen Behörden beim Schutz der EU-Anleger und der MiCA-konformen Unternehmen.

 

Einstufung von Krypto-Assets als Finanzinstrumente

 

Das zweite Konsultationspapier befasst sich mit der Einstufung von Krypto-Assets als Finanzinstrumente und schlägt eine Brücke zwischen MiCA und der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente II (MiFID II), um eine EU-weit einheitliche Regulierung zu gewährleisten. Ziel der ESMA ist es, klare Kriterien festzulegen, anhand derer bestimmt werden kann, ob ein Krypto-Asset als Finanzinstrument einzustufen ist. Nach ihrer Verabschiedung werden diese Leitlinien die dringend benötigte Klarheit schaffen und zu globalen Standards bei der Regulierung von Kryptoanlagen beitragen.

 

Was müssen die Interessengruppen wissen?

 

Die Interessengruppen haben bis zum 29. April 2024 Zeit, ihr Feedback einzureichen. Die ESMA wird die Antworten voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 prüfen und im vierten Quartal 2024 einen Abschlussbericht veröffentlichen. Im Rahmen der Konsultationen werden Kommentare zu bestimmten Fragen in den Dokumenten erbeten, wobei die Interessengruppen aufgefordert werden, klare Begründungen und Alternativen zur Diskussion zu stellen. Alle interessierten Parteien, einschliesslich Krypto-Asset-Dienstleistern, Finanzunternehmen und anderen Stakeholdern, sind aufgerufen, sich an der Gestaltung der Regulierungslandschaft für Krypto-Assets in der EU zu beteiligen.

 

Wichtige Erkenntnisse und nächste Schritte

 

Gemäss dem MiCA-Mandat muss die ESMA bis zum 30. Dezember 2024 Leitlinien herausgeben, in denen die Bedingungen und Kriterien für die Einstufung von Krypto-Assets als Finanzinstrumente dargelegt werden. Diese Leitlinien werden eine entscheidende Rolle bei der Festlegung des regulatorischen Rahmens für Krypto-Assets in der EU spielen, um den Anlegerschutz und die Marktintegrität zu gewährleisten und gleichzeitig die Innovation im Bereich der digitalen Finanzen zu fördern.

 

Fazit

 

Die Konsultationen der ESMA zum Reverse Solicitation und zur Einstufung von Krypto-Assets als Finanzinstrumente sind ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der regulatorischen Aufsicht im Bereich der Krypto-Assets. Durch die Einholung von Beiträgen der Interessengruppen will die ESMA einen robusten Regulierungsrahmen schaffen, der Innovation und Anlegerschutz in Einklang bringt und den Grundstein für einen transparenten und nachhaltigen Krypto-Asset-Markt in der EU und darüber hinaus legt. Da die Frist für die Einreichung von Beiträgen immer näher rückt, haben die Interessengruppen die einmalige Gelegenheit, die Zukunft der Regulierung von Kryptoanlagen zu gestalten und zu einem sichereren und widerstandsfähigeren Finanzökosystem beizutragen.

 

Quellen:

  1. https://www.esma.europa.eu/press-news/esma-news/esma-consults-reverse-solicitation-and-classification-crypto-assets-financial
  2. https://www.esma.europa.eu/sites/default/files/2024-01/ESMA35-1872330276-1619_Consultation_Paper_on_the_draft_guidelines_on_reverse_solicitation_under_MiCA.pdf
  3. https://www.esma.europa.eu/sites/default/files/2024-01/ESMA75-453128700-52_MiCA_Consultation_Paper_-_Guidelines_on_the_qualification_of_crypto-assets_as_financial_instruments.pdf
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